[2015] Trivium – Silence In The Snow

Anfangs Oktober, genauer gesagt am 2. erschien das Mittlerweilen 7. Studioalbum der Amerikaner rund um Frontmann Matt Heafy. Und die Aufregung war gross als angekündigt wurde, was sich schon bei den ersten Singels abzeichnete; Keine Screams mehr. Nichts, Nada. Nicht mal Leadgitarrist Corey kommt mit seinem Guttalen Gesang zum zuge. Sind nun Trivium im Mainstream angekommen?

Definitiv nicht! 
Denn wie auch schon der Leadgitarrist in einem Interview mit stereoboard.com gesagt hat, ist es nicht das geschreie, das was einen harten Sound ausmacht. Allerdings muss man auch sagen, das durch die fehlenden Screams eine menge Aggression verloren geht und das gehört für mich ab einer gewissen härte einfach dazu.

Gerade Fans der Alben “Shogun” und “In Waves” auf denen es Songs gibt, die gar keinen Klargesang haben, werden sich umgewöhnen müssen. Was bleibt, sind toll aufgebaute Riffs und Solos, wie man es sich von den vier Amis gewohnt ist.
Es ist lange nicht so hart, wie ein “In Waves”, dafür zeigt Sänger Matt, was er Stimmlich kann. So wird viel ausprobiert, vermehrt mit Effekten gearbeitet und es ist öfters ein etwas anderen Singstil zu hören. Dies gelingt mal mehr, mal weniger, gibt jedoch jedem Song einen ganz eigenen Charakter und wird dadurch nie Monoton.

Doch warum das ganze?
“Wir hatten auf jedem Album Screams und wollten nicht immer das selbe machen.” So Corey.

Doch kommen wir zu Silence in the Show.
Ganz in weiss und sehr untypisch für Trivium und Metalbands allgemein ist die Aufmachung. Das Gesamtwerk ist in Schwarz / Weiss gehalten und im Booklet sind keine Songtexte, sondern nur einige Fotos, die scheinbar zusammenhangslos eingefügt wurden.

Klar passt das das weglassen der Songtexte zum minimalistischen Design des Albums, ich finde es aber eine Platzverschwendung und einfach doof.
Unter der CD gibt es dann doch noch ein wenig Text, beschränkt sich aber auf ein Minimum.

Ich habe die Special Edition mit 13 Tracks, auf der Normalen sind es 11, plus einem exklusiven T-Shirt.
Wie üblich ist das ganze auch auf LP und Digital erhältlich, sowie auf Youtube und diversen anderen Seiten zum Streamen.
Nicht ganz eine Stunde, 53 Minuten um genau zu sein, dauern die Lieder in der Summe.

Passend zum Albumtitel beginnt es mit “Snøfall”. Nicht nur der Norwegische Titel ist sehr untypisch für Trivium, die sonst eher Asiatisch angehaucht sind. Orchester statt Metalklänge die in Stille enden gibt es hier zu hören. Leise geht es zum Glück im anschluss mit “Silence in the Snow”nicht weiter. Der Titelsong und auch die erste Singelauskoplung, gehört zu den besseren Songs. Gefolgt von der Single Nr. 2; Blind “Leading the Blind”.

Spätestens nach den ersten Songs fällt das fehlende geschreie auf und hat zur folge, das mit dem einsetzen der Stimme auch instrumental die Regler runtergefahren werden, damit der Vokalist nicht untergeht.

Manchmal, wie bei “The Ghost That’s Haunting You”, hat man das Gefühl; “Jetzt schreit er gleich”. Doch dann ist es die Macht der Gewohnheit, die einem hier einen Streich spielt. Und so gerne ich auch die harten und schnelleren Songs mag, ist überraschenderweise “Until The World Goes Cold”, einer meiner Favoriten des Silberlings.
Bevor es langsam zum ende geht, kommt noch ein starkes Stück. “The Thing That’s Killing Me”ist ein geiler Song, mit viel Energie und ein wenig Punk.

Und zum Schluss das beste?
Leider nein. Die Bonustrack enttäuschen eher und sind bei weitem nicht auf dem Level wie jene, von grossartigen Album “Shogun” es sind.
Auch ein wenig schade; es gibt keine extralagen Titel, keine 10 Minuten Stücke was sehr schade ist, da die Band in der Vergangenheit gezeigt hat, das solche Tracks richtig geil sein können.

Fazit:
Auf eine Seite ein tolles Album, sehr schön und emotional, aber auf der anderen Seite, wird es die Fans der ersten Stunde durch den Stilbruch wohl eher enttäuschen.
Es ist ganz klar die grösste Entwicklung, die Trivium je gemacht haben und sicherlich kein schlechtes Werk, aber eines, an das man sich zuerst gewöhnen muss.
Und ganz ehrlich; Ich vermisse die Screams der beiden Gitarristen.
Bleibt nur zu hoffen, ja ich bete gar zu den Metal Göttern, das Trivium künftig wieder auf eine Mischung der beiden Extreme setzt.

Kommen wir zur Wertung:
Und mit diesem Album wird bei uns ein neues System eingeführt.
Wie gehabt gibt es die Gesamtwertung, die das Werk als gesamtes bewertet.
Neu dazu kommt die Fan-Wertung. Hierbei wird die Scheibe aus Fansicht bewertet.
Und das ergibt schlussendlich 6 von 10 Schneeflocken für die Fan-Wertung und 8 von 10 in der Gesamtwertung.

Wie gefällt euch “Silence in the Snow”? Schreibts in die Kommentare.

Wie auch in einem Interview gesagt wurde, wer das geschreie vermisst, kann auf die sechs Vorgänger zurückgreifen und genau das, werde ich jetzt tun.

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