[2018] Firtan – Okeanos

Album-Review zum Album «Okeanos» von «Firtan»

Facts & Figures

Band: Firtan
Herkunft: DE
Genre: Black Metal
Datum: 13.07.2018
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Line-Up
Bass, Backing Vocals: Olivier König
Guitars, Vocals: Phillip Thienger
Guitars: Chris S.
Guitars: David Kempf

Track-Liste
01. Seegang
02. Tag verweil
03. Nacht verweil
04. Purpur
05. Uferlos
06. Siebente, letzte Einsamkeit

 

Das Album

Das Album «Okeanos» wurde an einem Freitag, den 13. veröffentlicht. Vorgängig wurden bereits die ersten beiden Songs als Single veröffentlicht. Firtan haben in den 8 Jahren seit Gründung bereits 2 EPs sowie ein Album veröffentlicht. Mit dem zweiten Full-lenght Album erschufen sie nun erneut eine tolle Scheibe, welche wir nur empfehlen können. Das Album weist viele Facetten auf. Sei es mit ruhigen Parts, welche durch das für Firtan typische Screaming ergänzt werden, oder aber auch schnellere Parts und plötzliche Rythmuswechsel. Es bringt viel Melodie mit sich, was auch Anhängern ausserhalb des Black Metals den Reiz bringt, sich die Platte anzuhören. Der Name Okeanos steht in der griechischen Mythologie für eine Region in der Nähe eines Stromes. So sagte Homer (nein, nicht der aus den Simpsons) gemäss Überlieferungen, dass dies der Ursprung aller Flüsse der Welt sein soll. Thematisch passend wurden daher auch die Songtitel der Platte gewählt.

Die Songs

Der erste Titel «Seegang» wird mit einem langen, düsteren Intro gestartet. Eine Stimmung, welche mich sofort an eine ruhige Seefahrt erinnert. Parallel wird in Cleanvoices «Der Taucher» von F. Schiller gesprochen. Das typische Firtan-Screaming setzt gemeinsam mit den Instrumenten nach ca. 1:30 ein und erzeugt somit eine Art Sturm auf der zuvor noch ruhigen Seefahrt. Ein kleines, erneut ruhiges, Zwischenspiel lässt einen nochmals kurz durchatmen, bevor es richtig losgeht. Während der restlichen 6 Minuten gibt es einen abwechslungsreichen Song. Geschwindigkeit, Rhythmus und Melodie werden jeweils für eine Weile beibehalten, doch immer wieder gewechselt, bevor es zu monoton wird. So ist man nach 8:36 fast enttäuscht, dass der Song bereits vorbei ist.

Doch kein Problem, der nächste Song «Tag verweil» knüpft an den vorherigen Song an. Ein ansprechendes, schnelles Intro übernimmt die Stimmung des vorherigen Songs. Nach knapp einer Minute steigen ebenfalls die Vocals ein. Der Song hat viele Parallelen zum ersten Song was die Wechsel angeht, so ist auch der zweite Song abwechslungsreich und hat einige ruhige Stellen, wo man sich wieder sammeln kann. Doch im Gegensatz zum ersten Song sind die Gitarren-Riffs deutlich interessanter gespielt, was diesen Song auch zu meinem Lieblingssong der Platte macht.

Weiter geht es nun mit «Nacht verweil». Erneut sind diese Wechsel innerhalb der Songs zu hören, wobei hier noch etwas mehr Geschwindigkeit zu verspüren ist, als in den vorherigen Songs. Das Konzept bleibt also das selbe, doch diese höhere Geschwindigkeit macht Lust auf mehr.

Mit der letzten Minute des vorherigen Songs sowie «Purpur» wird eine etwas ruhigere Phase eingeläutet, was nach den ersten 20 Minuten eine gute Verschnaufpause bietet. Ein Streichinstrument begleitet die gemütlich gespielte Gitarre und läutet so die letzte Viertelstunde der Platte ein. Die Pause ist zwar gut gedacht, jedoch würden die ruhigen Parts zum Schluss von «Nacht verweil» in Kombination mit dem gemütlichen Intro von «Uferlos» für mich reichen.

Das Album hatte bereits zuvor einige progressive Elemente beinhaltet. Doch bei «Uferlos» erhält das Ganze noch etwas mehr davon und bildet somit noch einen Kontrast zu den vorherigen Songs. Nicht extrem, aber doch spürbar.

Zum Abschluss des Albums erhalten wir nun noch den längsten Song der Platte. Mit 9:42 kommt «Siebente, letzte Einsamkeit» daher und rundet das starke Album ab. Ein düsteres Intro mit Growls, welche stark an Death Metal erinnern, trägt einen in den Song hinein. Dann, nach zwei Minuten geht es los. Eine mitreisende Melodie, welche vom Drummer vorgegeben wird, begleitet nun die nächsten Minuten. Werden zwar immer wieder kleinere Wechsel eingespielt, kommt es in diesem Song weniger extrem mehr zu diesen ruhigen Teilen. So entsteht aber eine enorme Dynamik, welche bis zum Schluss des Songs durchhält.

Bewertung

Die zweite Platte der jungen Band bietet sehr vieles. Es ist zwar Black Metal, aber versetzt mit diversen anderen Genres, was es auch für Hörer anderer Genres interessant machen. Die vielen Wechsel innerhalb der Songs sorgen für eine gesunde Abwechslung und prägen die Platte. Insgesamt hat sich die Band mit dieser Platte musikalisch weiterentwickelt. Zwar sind die alten Firtan-Elemente klar ersichtlich, wurden aber mit vielen neuen Elementen ergänzt. Das Versprechen, welches im Interview mit uns vom März 2018 gegeben wurde, ist also gehalten.

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