Review


Trepaneringsritualen, Sutekh Hexen & Curse All Kings
Trepaneringsritualen aus Schweden und Sutekh Hexen aus den Vereinigten Staaten sowie Curse All Kings aus Berlin verwandelten das A Way in einen rauchgefüllten Ort der Rituale. Die kleine Bühne in Liestal steuerte genauso viel zum düsteren Ambiente bei wie die drei Bands.
Curse All Kings läutete das Konzert mit Glocken ein und begannen ihr Ritual mit dem Ausschenken von Bier auf einem kleinen Altar in der Mitte der Bühne. Unter Knochen, einem Geweih und Steinen ist auch ein Mikrofon versteckt, das die Klänge der sich bewegenden Artefakte einfängt und verstärkt. Begleitet wurde das Ganze von verzerrten Gitarrenriffs und animalischen Growls sowie rituell anmutender Gesang. Nach einer intensiven Performance verliess die Band die Bühne, während die letzten Töne ihrer Musik noch ausklangen.
Sutekh Hexen knüpften an die Performance von Curse All Kings an, das rituelle Ambiente wich jedoch (noch) mehr «Noise» mit Black-Metal-Einschlägen. Herzstück des Auftritts war nicht mehr ein Altar, sondern ein Soundboard und MacBook. Im Laufe des Auftritts füllte sich das A Way immer mehr mit Kunstnebel, bis die Band auch vom Bühnenrand aus kaum sichtbar wurde.
Trepaneringsritualen schlossen den Abend ab. Das Projekt von Martin Ekelund spielt „Ritual Music“, unterstützt wurde er von Peter Johan Nijland an der Trommel. Ihr Ritual begann aber schon vor ihrem Set – als Eintrittstoken wurden blutgetränkte Holz- und Knochenstücke verteilt. Zwar war es im dimmen Kerzenlicht kaum sichtbar, aber ein schwacher Blutgeruch begleitete schon das ganze Konzert und wurde nun auch immer stärker. Als Teil des Auftritts wurde Blut auf dem Boden des Lokals verteilt – einige Zuschauer bekamen es auch auf Gesicht und Kleidung. Vor der Bühne bildete sich eine Blutlache, die zur neuen Bühne des Trommlers wurde. Sowohl konzeptuell als auch musikalisch eine eindrückliche Performance mit etwas Schockfaktor, die so schnell nicht ins Vergessen geraten wird.
Das darauffolgende Konzert am Montag wurde wegen „temporärem Wahnsinn“ abgesagt. Als kleiner Tipp: Blut wird am besten mit kaltem Wasser entfernt – und bei besonders hartnäckigen Flecken hilft etwas Salz.