Review


Greenfield Festival 2025
Wahre Rocklegenden beehrten den ersten Tag des Greenfield Festivals in Interlaken mit ihrer Anwesenheit. Die Sex Pistols und Frank Carter lieferten auf der „Jungfrau Stage“ ein legendäres Konzert ab und bewiesen – falls das überhaupt noch nötig war – dass ihr Platz in der Geschichte der elektrischen Musik mehr als verdient ist.
Donnerstag
Fast 50 Jahre nach der Veröffentlichung ihres einzigen echten Studioalbums im Oktober 1977, dem unglaublichen und zeitlosen „Never Mind the Bollocks, Here’s the Sex Pistols“, zeigten die drei Originalmitglieder, verstärkt durch den herausragenden Sänger Frank Carter, sehr eindrucksvoll, warum sie zu den ikonischsten Bands aller Zeiten gehören. Die Songs des berühmten Albums mit dem gelben Cover wirken noch heute aktuell und sind kein bisschen gealtert!
Das Set begann mit „Holidays in the Sun“ und liess danach keine Sekunde nach. Das gesamte Kultalbum wurde gespielt, ebenso wie weitere Songs, darunter unter anderem „My Way“. Am Ende von „New York“ stieg Frank Carter ins Publikum hinab und sang die Hymnen „Pretty Vacant“ und „Bodies“ mitten in einer ekstatischen Menge. Weitere Höhepunkte waren natürlich „God Save The Queen“ und „Anarchy In The UK“, zwei ikonische Songs der Punkbewegung, ohne die – wie Frank Carter treffend erinnerte – viele heutige Bands gar nicht existieren würden.
Dieser Auftakt des Festivals, begleitet von strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen, wurde auch durch die spektakuläre Show von Powerwolf geprägt, mit ihrer gewohnt theatralischen „Metal-Messe“. Viel Pyrotechnik stand auf dem Programm, ebenso wie eine starke Interaktion mit dem Publikum. Attila Dorn und seine Mitstreiter sind eine feste Grösse – allerdings bevorzugen viele Fans der deutschen Band ihre eigenen Konzerte, bei denen sie fast zwei Stunden spielen, gegenüber einem Festivalauftritt wie beim Greenfield, wo sie auf 75 Minuten begrenzt waren.
Ausserdem überzeugten Annisokay, die im vergangenen Winter auf der Tour von Within Temptation zu sehen waren, auf der „Eiger Stage“, der kleineren der beiden Bühnen auf dem Gelände. Ebenfalls auf dieser Bühne spielte „Me First And The Gimme Gimmes“ – ihr Set begann mit einer ebenso überraschenden wie durchgeknallten Coverversion von Dolly Partons „Jolene“!
Freitag
Die Festivalbesucher konnten sich am zweiten Tag des Greenfield-Festivals wieder ordentlich die Ohren vollhauen, und das bei strahlendem Sonnenschein. Das Programm war voll und abwechslungsreich, unter anderem mit Heaven Shall Burn.
Mit Spannung wurde der Auftritt der deutschen Melodic Death Metal Band erwartet, die verletzungsbedingt auf ihren Sänger Marcus Bischoff verzichten musste. Doch keine Sorge: Die vorübergehende Ersatzsängerin Britta Görtz meisterte ihre Aufgabe mit Bravour – und überzeugte schon ab dem ersten Song „Endzeit“. Die Band zeigte wie gewohnt ihre geballte Feuerkraft, auch wenn es zwischen den Songs etwas viel Geplauder gab.
Avenged Sevenfold überzeugten am späten Abend ebenfalls und wurden ihrem Ruf gerecht. Metalcore-Fans kamen bei den Auftritten von The Ghost Inside und Motionless In White voll auf ihre Kosten. Auf der Hauptbühne fiel Alligatoah eher durch seine oft amüsanten Zwischenansagen als durch seine Songs selbst auf.
Die drei mexikanischen Schwestern von The Warning zeigten auf der kleinen Bühne, warum sie so gute Kritiken bekommen. Ihr bluesiger Rock kam beim Publikum gut an. Unterschiedlicher fielen die Meinungen über Talco aus: Der Ska-Punk der Italiener hätte meiner Meinung nach besser zu einem Oktoberfest als zu einem Metal-Festival gepasst.
Laurent Wirz
Samstag
Der dritte und letzte Tag des Greenfield fand mit den aufeinanderfolgenden Auftritten von In Flames und Slipknot auf der grossen Bühne einen würdigen Abschluss. Beide Bands begeisterten ihre Fans, auch wenn einige den nicht immer perfekten Sound während des Slipknot-Sets bemängelten.
Nach zwei Tagen mit viel Sonnenschein gab es am Samstag einige Regenschauer, vor allem während der Show von Lord of the Lost. Aber wie mehrere Festivalbesucher sagten, ist das in der Region üblich. „Ein Greenfield ohne Regen ist unmöglich“, war oft zu hören.
LW
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