Review


Conquering Basilea: Defeated Sanity, To Violently Vomit, Putrid Pile (USA), Iniquitous Savagery & Strangle Wire
In der ausverkauften Kaschemme in Basel standen fünf Brutal Death Metal Bands auf der Karte. Um ihr im November 2024 erschienenes Album “Chronicles of Lunacy” zu feiern nahm Defeated Sanity To Violently Vomit, Putrid Pile, Strangle Wire und Iniquitous Savagery mit auf Europatour.
Iniquitous Savagery eröffnete die Show. Die Schotten spielten ihr ebenfalls am 22. November erschienenes Album in Gänze, nur in leicht abgeänderter Reihenfolge. Schon zu Beginn ihres Sets war der Saal ziemlich voll, und es dauerte nicht lange bis sich die Menge in Bewegung versetzte. Ihr dreissig minütiges Set von leicht Slam angehauchtem Brutal Death Metal kam beim Publikum sehr gut an. Remo Dora, Gitarrist und Vokalist der Basler Band Pusboil gesellte sich für den letzten Song auf die Bühne und half bei den Vocals mit.
Mit Strangle Wire, ebenfalls von den Britischen Inseln, ging es weiter. Als einzige brachten sie etwas Dekoration mit auf die Bühne und stellten zwei Banner mit ihrem Bandemblem auf. Zum Anfang waren wieder weniger Personen im Publikum, aber der Saal füllte sich während ihrem Set wieder auf. Verglichen mit ihren Vorgängern spielten sie eine etwas langsamere und ruhigere Variante des Brutal Death Metal. Dementsprechend verhielt sich auch das Publikum, und nur zum letzten Song kam etwas Bewegung ins Publikum.
Viele Ein-Mann Projekte spielen entweder gar nicht live, oder immer mit angeheuerten Livemusikern. Nicht so Putrid Pile: Ausser Gitarre und Gegrowle kam alles auf Dose. Etwas gewöhnungsbedürftig für Brutal Death Metal, wo ja immer noch viel Wert auf 100% Livemusik gelegt wird. Aber auch wenn Shaun LaCanne ganz alleine auf der Bühne stand, wurde er von den Zuschauern mit Airdrums und Luftgitarren unterstützt, und sein Set kam gut an. «Danke fürs kommen, ihr sei wunderschön» – danke, du auch.
Als nächstes steht To Violently Vomit, ebenfalls aus den USA, auf der Bühne. Das Trio spielt unter diesem Namen Disgorge Songs – denn nach einem legalen Disput innerhalb der Band dürfen sie nicht mehr unter dem originalen Namen auftreten. Die Fans der Brutal Death Metal Kultband kommen also trotz Rechtsstreit auf ihre Kosten. Auf dem Programm standen, unter anderem, Demise of the Trinity, Exhuming the Disemboweled Revelations XVIII und Cranial Impalement. Zwischen den Songs gab Vokalist Angel Ocha seine Deutschkentnisse zum Besten: “Ich liebe dich Schweiz»; und Gitarrist Diego Sanchez, auch als «Riff Wizard» bekannt, benannte die Schweiz kurzum von «Switzerland» zu «Wizardland» um.
Last but not least – Defeated Sanity. Auch wenn mir ihr neustes Album beim ersten Malen reinhören nicht so gut ankam wie ich es von den glänzenden Kritiken erwartet hätte, hat mich die Liveinterpretation umgestimmt. Das Ziel der Tour wurde zumindest bei mir voll erfüllt. Die Deutsch-Amerikanische Band ist zwar zur Promotion ihres neuesten Albums «Chronicles of Lunacy» auf Tour, aber das heisst nicht das die Fans ihres älteren Materials nicht auf ihre Kosten kamen. In ihr mehr als einstündiges Set passten Darbietungen aus ihrer ganzen Diskografie, und trotz langer Spielzeit für ein Brutal Death Metal Set gab’s mit «Engulfed in Excruciation» ein Encore.
Obwohl fünf Bands aus der gleichen Genreecke auf der Bühne standen, war es insgesamt ein sehr kurzweiliger Abend der auch gerne in einem grösseren Konzertsaal stattfinden hätte können.