Review
Kadavar
Konzertabend im Gaswerk: Von psychedelischen Nebelschwaden bis zum Endzeitrock
Drei Bands, drei Welten, ein Abend voller Energie: Das Gaswerk wurde am [Datum einfügen] zum Schauplatz eines musikalischen Triptychons aus schwerem Riffrock, psychedelischen Klanglandschaften und düsterer Endzeitstimmung.
ORB – Schwerer Nebel und hypnotische Riffs
Den Auftakt machte das australische Trio ORB. Mit psychedelischem Rock, getragen von endlosen Instrumentalpassagen und schwermütigen Gitarrenriffs, zogen sie das noch spärlich erschienene Publikum in ihren Bann. Die Bühne lag in rotem, gedämpftem Licht, die Musiker blieben schemenhaft im Schatten – mystisch und distanziert zugleich.
Viel Kommunikation mit dem Publikum gab es nicht: Nach gefühlt drei monumentalen Songs bedankte sich die Band kurz und verschwand ebenso leise, wie sie gekommen war.
Slomosa – Norwegische Energie mit Wüstenstaub
Mit Slomosa aus Norwegen änderte sich die Stimmung schlagartig. In tiefblaues Licht und dichte Nebelschwaden getaucht, eröffneten sie ihr Set mit Cabin Fever – und das Gaswerk vibrierte. Schnelle, schwere Riffs trafen auf nordische Coolness.
Frontmann Benjamin Berdous und seine Band lieferten ein energiegeladenes Set, das das Publikum sofort mitriss. Besonders Marie Moe am Bass stach hervor: ein Wirbelwind auf der Bühne, der sich mit voller Kraft in die Saiten legte und die Songs mit wuchtigem Groove vorantrieb.
Kadavar – Apokalyptische Klangwände und grelles Licht
Im Saal ging das Licht aus und es wurde düster und neblig dunkel. Während dem Intro tönte aus dem Off Kei, Ei, Di, Ei, Vi, Ei, Ar und Kadavar um Lupus Lindemann betraten die Bühne.
Mit Lies eröffneten sie ein Set, das von Endzeitstimmung und ekstatischen Gitarrenriffs geprägt war. Songs wie Living in Your Head oder Black Sun liessen das Publikum in einen tranceartigen Zustand zwischen Nostalgie und Ausnahmezustand eintauchen.
Das Lichtdesign: konsequent minimalistisch. Strobo-Blitze, grelles Weiss und Rücklicht sorgten für eine bedrohlich schöne Atmosphäre – passend zur Musik, aber eine echte Herausforderung für die Fotograf*innen im Saal.
Nach der Hälfte des Sets kündigte Lupus Lindemann trocken an: „Die langsamen Songs sind jetzt vorbei.“ Mit Die Baby Die begann der zweite, härtere Teil – progressiver, alternativer Rock mit deutlichen 70s-Anleihen, kombiniert mit rauem, ungeschliffenem Gesang.
Am Ende blieb das Publikum in einer melancholischen Blase aus Nebel, Feedback und Nachhall zurück. Lupus Lindemann, Simon “Dragon” Bouteloup und Tiger Bartelt hinterliessen einen bleibenden Eindruck – und dürfen jederzeit wiederkommen.