Review


Morbific, Astriferous & Trephining
Am ersten April öffnete das Ebrietas in Zürich seine Tore für Liebhaber der düsteren Klänge, der dreckigen Riffs und des HM-2 Pedals. Morbific aus Finnland und Astriferous aus Costa Rica haben den Konzertkeller als ihren Schweizer Stop auf der „Promothean Pulsations European Tour“ ausgewählt. Zur Unterstützung dabei ist Trephining aus Zürich, die die Show eröffneten.
Schon zum Anfang der Show ist der Konzertkeller des Ebrietas gut gefüllt – vor allem für einen Dienstag Abend. Nach einem «Hallo zämme und Proscht» legen Trephining mit «Nosferatu» los, der ebenfalls ihr neu erschienenes Album «Cranial Offerings» eröffnet. Passend zum Namensvetter des Songs wurde er gänzlich im Dunkeln gespielt. Gar kein Licht auf der Bühne war aber nicht Absicht – und für den Rest des Sets gab’s auch eine Bühnenbeleuchtung. Ihre restliche Setlist bestand fast gänzlich aus neuen Songs von «Cranial Offerings». Leider waren die LPs zu diesem Zeitpunkt noch nicht angekommen, und man müsse sich noch gedulden, bis man die Platten in den Händen halten darf. Aber die Darbietung im Ebrietas hinterliess schon einen guten Eindruck.
Trotz etwa dreistündiger Verspätung auf dem Weg vom fast 800km entfernten Tours in Frankreich nach Zürich fingen Astriferous (fast) pünktlich an zu spielen. Zumindest wenn man bedenkt, dass alles in der Pause zwischen den Sets ausgeladen und aufgebaut wurde. Der anschliessende Soundcheck zog sich etwas in die Länge – vielleicht auch weil es vor versammeltem Publikum komisch ist, aber schon die ersten Gitarrenklänge lockten die Menge zurück in den Keller. Leider gab’s gleich zu Anfang ihres Sets einige Probleme mit dem Schlagzeug – die Kickdrum wanderte während dem ersten Song langsam Richtung Publikum und weg vom Schlagzeuger, was aber schnell behoben werden konnte. Die Band aus Costa Rica spielte hier zum ersten Mal in Zürich und traf auf ein begeistertes Publikum. Vor knapp zwei Jahren erschien ihr Debütalbum «Pulsations from the Black Orb», das den zweiten Teil des Tournamens beisteuert. An diesem Abend wurden auch einige Songs des Albums dargeboten, wie «Teleportation Haze», «Omnious and Malevolent» und «Symmetries That Should Not Be». Ihre Musik wechselt zwischen langsameren, «doomigen» Teilen und schnelleren Riffs, was den Songs eine gute Dynamik verleiht und sie von manch anderen Bands unterscheidet, die ebenfalls die Revivalwelle des OSDMs reiten.
Morbific aus Finland schloss den Abend ab. Die Finnen waren weder während des Set-Ups noch während ihres Sets, das fast gänzlich kommentarlos über die Bühne ging, nur zum Kauf von Merch wurde aufgerufen. Genauso wie AustiferiousAstriferous, die sich die Vocals zwischen drei Gitarristen bzw. Bassisten teilten, teilte Morbific ihre Growls ebenfalls gleichermassen zwischen Gitarristen und Bassisten auf. Die Band wird Ende April dieses Jahres ein neues Album herausbringen. Zu hören gab es davon schon einige Songs im Ebrietas. Wer sich nicht gedulden kann, kann sich «Promothean Mutiilation», Namensgeber der Tour und ebenfalls auf dem neuen Album erhältlich, schon auf der gleichnamigen EP anhören.