Review
TUSKA 2019
Bei Open Air und Festival denke ich instinktiv an grüne Flächen und eine menge Zelte. Beides fehlt, betritt man das Festivalgelände in Helsinki, welches direkt neben dem REDI, einem großen Shoppingcenter, mitten in der Stadt liegt.
Der Industrielle Look ist mal was anderes und hat nicht nur mir sehr zugesagt. Also Clubshows unter freiem himmel quasi. Dadurch hat das Tuska seinen ganz eigenen, unvergleichlichen Charm und ist ein Vorbild seiner Art.
So ist es ideal, will man einen Städtetrip mit Festival verbinden. Auch für jene, welche nicht gerne im Zelt nächtigen, eignet sich das urbane Festival perfekt.
Freitag
Samstag
Sonntag
Die anfänglichen Orientierungslosigkeit, welche man so hat, wenn man zum ersten Mal an einem neuen Ort ist verflüchtigt sich schnell, denn die Grösse des Geländes ist ziemlich überschaubar.
Drei Bühnen, Platz für ca. 15’000 Besucher, etliche Food- und Bierstände, ein grosses Merchzelt und Skate-Park. Das sind die Eckdaten.
Alle Bühnen waren perfekt auf die Gegebenheiten angepasst. Von der klassischen Openair Stage, zur mittleren Stage im Zelt bis zur kleinen in der Halle. Dementsprechend war auch das Programm aufgeteilt und auch auf der kleinsten Bühne, auf der die unbekannteren Bands ihren Platz fanden, war es oftmals einen Besuch wert und stets gut gefüllt.
Ein Wort zu den Bands; Das Tuska hat stets ein sehr ordentliches Lineup und besonders auch viele Finnische Acts, welche wie bsp. Amorphis, die u.a. dank des Festivals zu Headliner-Acts herangewachsen sind.
Wer der finnischen Sprache nicht mächtig ist, kommt mit Englisch super zurecht, denn nahezu alle Finnen beherrschen die Internationale Sprache sehr gut.
International war auch das Publikum. So waren einige Deutsche und auch Schweizer anzutreffen, sowie gab es auch oft Konversationen in Englisch zu hören.
Wettermässig sollte man sich nicht zu sommerlich kleiden. Denn sobald sich die Sonne ein wenig versteckt wird es spürbar kälter. Und auch wenn es um diese Jahreszeit mit knapp 19 Sonnenstunden fast durchgehend hell ist, sollte das finnisch Wetter nicht unterschätzt werden. Wir hatten um die 20°C und es war keinen einzigen Regentropfen zu spüren. Perfekt!
Waren die ersten zwei Tage die Besucher mindestens 18 Jahre alt, sank der Altersdurchschnitt am Sonntag immens. Den für “Hevisaurus” wurden die Tore auch für die kleinsten geöffnet, was ein sehr amüsantes Bild ergab. Ob Mini-Kutte und/oder Corpsepaint (oder eher Panda-Face), die Kids fügten sich am “Tiny Tuska” perfekt ins Bild ein.
Auch die Band, verkleidet als Dinosaurier, bediente vor allem die jüngere Generation, war aber auch als Erwachsener durchaus hörbar und auf einem gewohnt guten Niveau.
Nach dem Gig kehrte wieder das gewohnte Bild ein und um 17:00 Uhr waren alle minderjährigen vom Platz.
An allen drei Tagen waren gut 43’000 Leute auf dem Gelände. Je 15’000 am Freitag und Samstag und 13’000 am Sonntag.
Fazit
Ein richtig tolles Festival. Gut organisiert, ein starkes Lineup, super Leute und die perfekte Größe!
Aber nichts für den kleinen Geldbeutel. Ja, Finnland ist eines der teureren Länder Europas und ja, besonders die Alkoholischen Getränke sind teuer. 7.80€ + 1€ Depot (8.70 / 9.80 CHF) musste man für ein Bier an der Bar lassen. Essen gab es für um die 9 – 13€. Dafür erhielt man aber ordentliche Portionen und gutes Essen. Helsinki mit Ziel Tuska ist auf jeden Fall eine Reise Wert!