Album-Review zur Thrash EP “Soulcatcher” von “Axxelerator”
Facts & Figures
Band: Axxelerator
Herkunft: LU, CH
Genre: Thrash Metal
Datum: 2015
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Line-Up
Drums: Dave
Guitars: Mathias
Guitars, Vocals: Vale
Bass: Jerry
Track-Liste
01. Knochenmühle
02. Blind
03. Immortality
04. Mind Control
05. Soulcatcher
Das Album
Axxelerator sind eine Thrash-Metal Band aus Rothenburg bei Luzern. Sie haben im Jahr 2015 ihr erstes Werk veröffentlicht. Die EP Soulcatcher. Als erstes fällt auf, dass die EP bei 5 Songs ganze 36min dauert, was im Schnitt etwas mehr als 7min pro Track sind. Auf den ersten Blick finde ich das etwas viel für eine Thrash-EP, aber wir werden sehen.
Die Songs
Knochenmühle startet und wir werden von gutem und schnellen Thrash bereits erwartet. Nichts Spezielles, aber keineswegs schlecht. In der 51. Sekunde setzen dann die Lyrics ein, welche bei 1:23 ihren Höhepunkt finden werden. Und schon geht’s wieder schnell weiter. Ab dem Zwischenspiel 2:58 hören wir keinen Gesang mehr, was mich allerdings nicht weiter stört. Nach dem langsamen und melodiösen Zwischenspiel ab 4.32, geht mein Lieblingsteil los. Die Kombination aus Trommeln und Gitarre im Hintergrund sind für mich absolut mitreißend. Der gekonnt aufbauende Wechsel zwischen Drums und Gitarre machen den Reiz für mich aus. Man wird förmlich gezwungen mindestens mit einem Fuß auf dem Boden einzustampfen und den Kopf zu bewegen. Dann geht’s wieder mit einem Sturm los, doch hier geht die E-Gitarre plötzlich über die anderen und spielt wie eine helle Wolke über einem Gewitter sein Solo. Dann wird es nochmals schneller und schon ist der Song abrupt zu Ende.
Zu Beginn von «Blind» hören wir Jerrys Bass sehr gut. Einer progressiven Kurve verlaufend kommen die anderen Instrumente hinzu und legen los, aber jedoch nicht mit der Intensität, welche ich mir erhofft habe. Es folgt ein sehr spannender Part, welcher die Erwartung für das folgende sehr hoch setzen. Wir werden aber leider enttäuscht. Zu wenig Power steckt hinter dem nächsten Abschnitt. Der Song ist gut gelungen, lässt sich jedoch nach der Hälfte nicht mehr vom ersten Teil Unterscheiden. Er ist mit seinen 8:26 einfach zu lange, um es wirklich genießen zu können.
«Immortality» startet sehr einladend mit einem starken Rhythmus. Wird jedoch schnell langweilig, da sehr repetitiv und ohne viel Tiefgang in den Instrumenten. Ebenfalls muss ich bemängeln, dass die Songlänge nicht passend ist. Wieder zu lange.
«Mind Control» beginnt sehr ähnlich wie zuvor bereits Blind, was aber nicht schlecht ist. Sehr stimmig und spannungsaufbauend geht es dann in einen schnellen Part. Die ersten anderthalb Minuten sind von dem her sehr Interessant und aufgrund von guten Tempi- und Rhythmuswechseln sehr einladend. Ab 5:39 beginnt der sehr langsam gehaltene Schluss, welcher viel zu abrupt endet. Es wirkt nicht wirklich vollständig und der Zuhörer wird unangenehm in der Schwebe gehalten. Jedoch muss ich sagen, dass die Lyrics sehr passend sind und thematisch gut in den Thrash hineinpassen.
Der Titelsong Soulcatcher erfindet leider das Rad auch nicht neu. Langweilig gehaltener Thrash, welcher mit 7,5min wieder viel zu lange ist. Häufige Wiederholungen machen den Song ebenfalls uninteressant. In meinen Augen der schlechteste Song der EP. Auch die Lyrics wirken auf mich sehr aus der Luft gegriffen und nicht gut durchdacht.
Bewertung
Mittelmäßiger Thrash. Es gibt zwar immer wieder sehr spannende und elektrisierende Parts, welche stark zum Kopfnicken verleiten, jedoch können sie nicht die überwiegenden negativen Teile der EP aufwiegen. Ich war zu Beginn sehr gespannt, wie ich schon im Intro geschrieben habe, wie die langen Songs wirken werden. Sie müssen einfach noch mehr Arbeit hineinstecken. Die Songs sind ohne Ausnahme alle zu lange und aufgrund dessen sind Wiederholungen an der Tagesordnung. Dies führt schlussendlich zu langweiligen Tracks. Einzig Immortality liegt knapp an der Grenze. Ein Versuch war es Wert, lange Tracks im Thrash auszuprobieren, jedoch hat es hier leider nicht funktioniert. Die Lieder wirken repetitiv und künstlich in die Länge gezogen. Vales Vocals halten sich immer in der gleichen Tonlage, was ebenfalls mit der Zeit anfängt langweilig zu wirken. Und die eingeschobenen «GO’s» oder «WUÄÄ’s» machen die Sache auch nicht besser.