[2015] Excelsis – Tod u Vergäutig

Nach gut 2 Jahren gibt es neues von den Drachentöter aus dem Emmental. Tod u Vergäutig von Excelsis.

 

Am 28. August 2015 erschien das 9. Album der Dragonslayers. Insgesamt 13 Tracks gibt es in über 81 Minuten zu hören.

Schaut man sich nun die Tracklist an, fällt auf, das alle Titel in Berndeutsch sind.
Wer Excelsis kennt, weiss das ihre Songs aus einem Mix aus Berndeutsch und Englisch bestehen. Dies wiederspiegelte sich auch in den Namen der Tracks, die mal auf Mundart und mal auf Englisch waren. 
Wer jetzt denkt, das sie sich vom Englischen verabschiedet haben, liegt daneben. Dieser Tradition bleibt das Quintett treu. Zum Glück muss man sagen, denn das ist ein Markenzeichen der Band und funktioniert, im Gegensatz zu anderen Sprachkobinationen ziemlich gut. Denn normalerweise klingen Mischungen aus Deutsch und Englisch einfach grausam. Aber Frontmann Münggu schafft es, die raue Aussprache seiner Muttersprache auch in die Fremdsprache zu transportieren und dadurch zusammenzupassen, was eigentlich nicht zusammenpasst.

Dieser Umstand fordert auch ein gewissen Anspruch an den Hörer, da in den Liedern regelmässig zwischen den zwei Sprachen gewechselt wird.

Zu erwerben gibt es das ganze als Normale CD und als Download und wird über “Non Stop Music-Records” vertrieben. Im Booklet sind wie üblich die Songtexte zu finden. Diesmal, im Gegensatz zum Vorgängeralbum, mit den kompletten Lyrics, statt nur den Englischen Teilen.

Beginnend mit dem Intro, einer Geschichte, geht es dann nahtlos in den 2. Song “D Gschicht”über. Viel Power und Abwechslung gibt es zu hören. Dem Namen wird der Song gerecht, wenn es in der hälfte ruhiger wird und die Namensgebende Geschichte erzählt wird.

Die Story, welche hierbei erzählt wird, dreht sich um “Die schwarze Spinne” des schweizer Schriftstellers Jeremias Gotthelf und erzählt eine eher düstere Geschichte, welche hier spürbar in die Musik und Lyrics eingeflossen ist.
“Heiligs Wasser” folgt danach und bestätigt den guten Ersteindruck. Ein sehr stimmiges Stück und sehr typisch für die Band.

Wer die Emmentaler vor dem Release der CD mal Live gesehen hatte, wird vermutlich mit dem 5. Track vertraut sein. “Maimond” nennt sich dieser und gehört zu den Glanztücken des Silberlings. Ein durchweg toller Song mit einem Refrain, bei dem es fast unmöglich ist, nicht mitzusingen.

Wer mit der schweizer Folk Metal Szene ein wenig vertraut ist muss bei “Mir Kämpfe” unweigerlich an eine grösse der Szene denken. Denn gerade der Anfang mit der Flöte könnte typischer nicht sein für ein Song von Eluveitie.

“dr letscht Versuech” ist ein Song, der weniger gefällt und kann mit den restlichen Titel nicht ganz mithalten.

Zusammenfassend kann man sagen:
Die Drachentöter haben gute Arbeit geleistet. Es klingt Vertraut und doch frisch und Neu. Technisch gibt es nichts zu meckern und durch die vielen traditionellen Instrumente klingt es sehr Abwechslungsreich. Unter anderem wurden Alphorn, Talerschwingen und Bäsächlopfe aufgenommen, nur um einige davon zu nennen.

Einzig die Englische Passagen sind stellenweise sehr schwer zu verstehen.

Für Fans stellt sich die Frage des Kaufes gar nicht, Neulinge sollten mal ein Blick ( oder Ohr ) drauf werfen.
Nicht ganz perfekt, aber sehr gut und das ist mir 8 von 10 Drachen wert.

Wer die Drachentöter mal live sehen will, sollte sich unbedingt den 2. und 3. Oktober reservieren. Dann spielen sie anlässlich ihres 20ig Jährigen Jubiläum mit vielen anderen Bands in Niederösch ( Emmental ).

Hier haben wir euch noch ein Interview, welches wir vor gut 2 Monaten mit Excelsis aufnahmen.

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