[2019] Frijgard – Chapter Zero

Review zu «Chapter Zero» von «Frijgard»

 

Facts & Figures

Band: Frijgard
Herkunft: Fricktal AG, CH
Genre: Pagan/Black Metal
Datum: 14.06.2019
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Line-Up
Vocals & Bass: Sandro
Guitar: Michael
Guitar: Alex
Drums: Maxi

 

Track-Liste
1. Blazing Ark
2. Blurry Horizon
3. Falling Stars
4. Crimson Skies
5. Haven
6. Red Lines Crossed
7. Aftermath
8. Tilia

 

Das Album

Zug um Zug haben uns Frijgard auf das neue Album spitz gemacht. Im Vorfeld wurden so zu Promozwecken die Singles «Fallings Stars», «Aftermath» und «Blazing Ark» veröffentlicht. Es wurde langsam auch Zeit, ist es nun doch schon wieder 5 Jahre her seit «Bellum Aeternum Est» herausgekommen ist.

Mit Chapter Zero beglücken uns Frijgard nun mit Ihrem dritten vollwertigen Studioalbum.

Und dies obwohl erst im vergangenen Jahr noch ein Lineupwechsel stattgefunden hatte. Sänger und Gitarrist Timo verliess die Band aus privaten Gründen und neu dazu gekommen ist Alex an der Gitarre. Sandro, welcher vor dem Wechsel noch für die Growls und das Gekreische zuständig war, übernahm nun den ganzen Vocalpart.

Aufgenommen wurde es in den Iguana Studios, welche bereits für Bands wie Necrophagist, Deadborn oder Finsterforst sehr gute Arbeit geleistet haben. Für dieses Album konnten Sie sich nun auch mit dem spanischen Label Art Gates zusammentun

Habt ihr gewusst, dass der Name Frijgard aus ihrer Heimatregion Fricktal abgeleitet ist? Nicht? Gut jetzt wisst ihrs halt.

Ich merke bereits an den Songtiteln, dass wohl eine durchgehende Geschichte vorhanden sein könnte. Ich bin gespannt ob die Songs auch für sich alleine stehen können, oder ob das Album nur als Ganzes funktioniert.

 

Die Songs

Mit dem Opener «Blazing Ark» geht es sehr düster und atmosphärisch los. Der Song erinnert mich teilweise ein bisschen an die Doomgrösse Draconian aus Schweden. Glücklicherweise ist es jedoch nicht nur depressiv gehalten, sondern hat auch seine hellen Momente. Inhaltlich geht es mehr oder weniger darum, dass die Menschheit sich aus diversen Gründen eine neue Heimat suchen muss und die Erde folglich verlassen hat.

Auf «Blurry Horizons» vernebeln die Riffs die Atmosphäre und lassen die Erdenbewohner der Unvermeidbarkeit bewusstwerden. Das Kolonisierungsschiff stürzt ab. Sehr starker und eindringender Song. Kraftvolle Riffs vermischen sich hier mit klar gehaltenen Parts (das meine ich Wohl, weil die Gitarren höher spielen). Man wird über lange Zeit hinweg zum headbangen nur so eingeladen.

«Falling Stars» beendet das Ganze in einem schwarz-totmetallisch angehauchten Zwischenfinale. Mit starken Riffschockwelle und brechenden Drums prescht der Song nur so vor sich her und reisst einfach alles mit sich mit. Es wirkt fasst so als seien die 4 Reiter der Hölle persönlich auf der Jagd. Die Natur hat gesiegt, was übrig bleibt sind Krieg, Tod und Furcht.

Auf «Crimson Skies» kann man sich dann wiederum wirklich vorstellen, wie eine neue Sonne über den noch verbliebenen Erdlingen aufgeht.

Der Song baut sich gegen das 2. Drittel hin immer mehr auf, was zu der Geschichte passt und den Aufbruch der Menschheit auf den neuen Planeten deutlich aufzeigt.

Die vorher aufgebaute Stimmung wird auf «Haven» wieder aufgenommen. Die sehr schweren Riffs deuten für mich auf all die Strapazen und Hindernisse hin, welche die Entdecker auf ihrer beschwerlichen Reise ausgeliefert sind. Und ja genau das heisst Mensch sein: Neugierde besitzen, forschen und entdecken wollen.

Einer meiner Lieblingssongs auf dem Album ist aber «Red Lines Crossed». Er erinnert mich unglaublich stark an die Black-Death-Prog Jungs von Shylmagoghnar. Man hört zwar, dass es noch Verbesserungspotential gibt, aber es ist schon wirklich sehr gute Arbeit. Man kann die Augen schliessen und gemütlich dem Kopf mitnicken und im nächsten Moment wird man wieder überrascht und kann alles geben. Falls es in Zukunft in diese Richtung gehen sollte, haben sie in mir einen Fanboy gefunden. Wie es der vorletzte Titel schon sagt, gehen wir auf Aftermath musikalisch nochmals durch einige Songs durch und bekommen eine bunte Mischung aus allem geboten. Sei es das Gedonnerte der ersten 3 Songs, oder das Atmosphärische von «Red Lines Crossed». Gefällt mir in dieser doch etwas anderen Kombo als der vorherige Song aber auch sehr gut.

«Tilia» fasst das geschichtlich Geschehene noch einmal zusammen. Zu Beginn noch sehr ruhig und erzählerisch geht es aber wieder in die von mir an diesem Album hochgeschätzte Atmosphäre kombiniert mit den klassischen Blackmetalblasts über.

 

Bewertung

Chapter Zero passt wie die Faust aufs Auge. Auch die Band macht wie in der Albumgesichte gerade einen Neustart wegen ihres Lineupwechsels durch. Meine Befürchtung vom Anfang erwiesen sich als klar unbegründet und Frijgard haben hier meiner Meinung nach alle Arbeit geleistet und ein starkes, zusammenhängendes 3. Studioalbum herausgebracht, in dem auch jeder Song noch für sich alleine sprechen kann. Definitive Kaufempfehlung von mir daher.