Review


Excruciation, Leaden Fumes & Ghoast
Die Valhalla Bar öffnete seine Tore am Freitag, dem sechsten Juni für Ghoast, Leaden Fumes und Excruciation und bot seinen Gästen nebst Speis und Trank einen Abend voller helvetischem Doom Metal der Extraklasse.
Ghoast aus Fribourg eröffnete die Show. Wie man ihren Namen genau ausspricht? Da will sich die Band selber nicht festlegen, und probierte gleich alle Möglichkeiten durch – mit oder ohne A, mit oder ohne „H aspiré“. Meine unbedeutende Meinung dazu: im Englischen spricht man Ghost und Toast auch mit Ausnahme des ersten Buchstabens gleich aus. Auf Schweizerdeutsch müsste es aber dann konsequenterweise „G-oh-scht“ heissen… Wie auch immer – die vier Fribourger spielen Stoner Metal mit viel „Fuzz“. Leider konnte die Band mit ihren hypnotisierenden Riffs nur einen Teil der Gäste der Bar vor die Bühne locken, die Konkurrenz vom (noch) guten Wetter war zu stark. Zusätzlich ging die Gitarre ein wenig im Mix unter – trotz den Bemühungen des Vokalisten, den Gitarristen tatkräftig während seinen Solos mit dem hergehaltenen Mikrofon zu unterstützen. Die Musik des Quartetts wurde mit Kunstnebel und rotem Licht untermalt. Etwas monoton – aber mit Hilfe eines von der Bar geborgten Glases, kurzerhand als Prisma eingesetzt, verwandelten sich meine Schnappschüsse in Farbmalereien à la Black Sabbath’s Cover für ihr 1970 erschienenes Album „Paranoid“. Passt auch gut hier. Nur ganz zum Schluss gab es Abwechslung in der Farbpalette mit Grünem und blauem Licht. Leider konnte die Band nur einen Teil der Gäste der Bar vor die Bühne locken, die Konkurrenz vom (noch) guten Wetter war zu stark.
Setlist
- Reign of Ashes
- Berzeker’s Revenge
- Fallen Samurai
- Sheriff of Fallen Hell
- Warrior of the Axe
- Full Moon Hunter
- Nemesis
- Ground Hero
Nach Bühnenumbau war Excruciation an der Reihe. Die Bühne war anfangs abermals in Rot getüncht, aber das Licht bot im Verlaufe des Sets mehr Abwechslung; das ausgeliehene Glas blieb aber fest in der Hand und vor dem Objektiv. Die Zürcher Band gibt es schon seit 1984, aber auf dem Programm im Valhalla stand vor allem Material aus ihren letzten Alben. Ausnahme: „My Addiction“, das schon aus den ersten Jahren ihres Wirkens stammte. Laut Sänger auch der Grund, warum Excruciation jetzt schon seit über 40 Jahren aktiv sei: „warum ich das nach all diesen Jahren immer noch mache? Weil es meine Sucht ist.“ Die Band hat sich zwar den langsamen Klängen des Doom Metals verschrieben, das Publikum wippte den Kopf andächtig zu den eingängigen Riffs mit, während die Band ebenfalls kräftig mitbewegte. Irgendwann löste sich die Setlist im verschütteten Bier auf – vielleicht war das Mäppchen, in der Ghoast ihre eigene gehüllt hatte gar nicht so eine schlechte Idee. Noch besser natürlich wäre es, das Blatt zu laminieren. Insgesamt eine gelungene Performance, auch wenn sich immer noch nicht so viele Personen vor die Bühne trauten.
Setlist
- The Scent of the Dead
- God
- Bleeding
- While the Mourners are Passing By
- Murmansk ii
- In Silence
- December 12
- Haunted
- My Addiction
Leaden Fumes schloss den Abend ab. Im Umbau verzierten sie die Bühne mit Lichtstreifen auf Verstärker und Schlagzeug. Die Band bezeichnet selbst bezeichnet ihre Musik als Sludge ’n Doom mit einer Grosszahl von weiteren Einflüssen, inklusive psychedelischem Twist und eingängigen Stoner Riffs. Live teilen sich Gitarrist und Bassist die Vocals, und beide brachten Qual ihrer Texte dem Publikum im pulsierenden Licht der Lichtstreifen näher. Gegen Ende ihres Auftritts gab es eine Kollekte „damit die Bands nicht zu Fuss nach Hause müssen“. Bei Leaden Fumes wäre das ja nicht ganz so schlimm, sie kommen ganz aus der Nähe. Fribourg und Zürich ist aber doch ein wenig weit. Wer kein Bargeld dabei hatte, konnte auch mit dem am Hut befestigten Twint QR-Code seinen Beitrag leisten. Der eingeworfene Spruch „gebet und es wird euch gegeben werden“ passte hier nicht ganz – dem Publikum wurde schliesslich schon ganz viel gegeben.
- Ooze
- Adrift – kanashibari
- This Bleeding Cavity
- Eclectic Lizard
- Inhospitable
- Slot
- Good Neighbour
- Inside