Review
Metal Scar Benefiz-Konzert
Doch schon einige Monate her ist das Metal Scar Festival 2018. Etwas traurig blickte man da zurück, dass es die Mosh-Night im 2019 nicht mehr gibt, da man sich voll auf das Festival konzentrieren möchte. Somit blickte man voller Vorfreude auf den 19. Januar. Denn voller Überraschung gab es doch einen weiteren Metal Scar Event, das «Metal Scar – Benefiz Konzert».
Allgemein
Grund für dieses Benefiz-Konzert gemäss Veranstalter:
«Nach dem erfolgreichen Festival in diesem Jahr wollen wir euch auch nächstes Jahr wieder ein cooles Festival bieten. Damit wir uns stets verbessern können und uns noch grösseren Zielen widmen können, brauchen wir eure Hilfe!
Darum veranstalten wir am 19.01.19 ein Benefiz Konzert im Sedel in Luzern.
Der gesamte Gewinn des Konzertes geht in die Vorbereitung für das Metal Scar Festival 2019.»
Mit insgesamt 9 Bands wurde dieses Benefiz-Konzert im Sedel zelebriert. Ich freute mich wie ein kleines Kind, denn Metal Scar Events heisst Met mit Trockeneis für Solti. Völlig entsetzt war ich, als es hiess, man schenke heute keinen Met aus. Na gut, die Bierauswahl im Sedel ist nicht übel und dann werde ich mir das Met beim Festival wieder genehmigen. Dies war wohl einer der wenigen Kritikpunkte des Abends, ansonsten war es wieder einmal ein Fest. Für nur 30 Franken 9 Bands zu sehen ist ein fairer Deal. Mit dem Sedel ist für die Luzerner Gemeinschaft ein praktischer Ort gefunden, welcher stets per Shuttle-Bus erreichbar war. Und für alle Autoanreisenden findet sich genügen Platz zum Parkieren, fast vor dem Eingang. Locationwahl zur Anreise also gut. Doch wie war es mit der Location selbst? Der Sedel ist etwas spezielles, so verbergen die beiden Säulen vor der Bühne etwa die Sicht. Trotzdem bietet das ehemalige Gefängnis sehr viel Platz, um auch mit anderen das Gespräch in ruhigeren Ecken (nein, keinen Zellen) zu führen. Sehr angenehm.
Bands
Auf dem Programm standen zuerst Dizzy Fox, welche mit einer Heavy/Glam Metal Show zu überzeugen wussten. Bin ich doch kein Fan dieses Genres, so überzeugte mich die Spielfreude vor den rund 20-30 Besuchern und das mächtige Stimmorgan von Sänger Dario.
Danach gab es Prügel. Bereits zum zweiten Mal hiess es für mich Freakings aus dem Baselbiet. Wie bereits am Freakout-Festival gaben die drei Herren alles, um den Zuschauern den Kater vom Freitag aus dem Gesicht zu prügeln.
Und wer noch etwas resistent war, wurde spätestens durch die Show von Angry Again geweckt. Fast schon Stammgäste an Events mit Dave’scher Beteiligung zeigten die Sankt Galler eine ansprechende Show.
«Thrash Metal an einem Konzert ist taktisch top. Entweder spielen sie geilen Sound oder machen gute Stimmung». Zeigen Hellvetica zwar Hardcore-Einflüsse, darf das zuvor genannte Zitat für beide Kritkpunkte angewandt werden, denn erneut zeigten sich die Lenzburger von starker Seite.
Zu Mind Patrol schreibe ich wie gehabt nicht viel, da die Bewertung nicht mehr neutral ist. Trotzdem darf die Kissenschlacht nicht verschwiegen werden, welche während dem Auftritt die Bühne schmückte (schaut euch das Filmmaterial von Marc an).
Schlag auf Schlag weiter. Kurz vor neun, doch gefühlt schon kurz vor Mitternacht betraten die Herren von Broken Fate die Bühne. Mit einer soliden, «bööösen» Show präsentierten sich die Zürcher Herren vor dem inzwischen doch relativ gut gefüllten Publikum.
Nach dem Thrash-Block hiess es nun «cool down», denn die Obwaldner Band «Creeper» betrat die Bühne. Hatte ich die Band am Festival 2018 noch verpasst, konnte ich dies nachholen. Uns wurde wie bereits zuvor eine solide Show geliefert. Die Mischung aus Hard Rock und Heavy Metal wurde zwar technisch gut gespielt und dank Heimbonus auch von diversen Besuchern gefeiert, doch reizt mich dieses Genre zu wenig, um Kritik oder Lob auszusprechen.
Umso gespannter war ich dann auch auf die Band Mabon aus dem österreichischen Vorarlberg. Zuvor noch mit der Band gequatscht, waren mir die Jungs bereits von Beginn an sympathisch. Vielleicht lag dies aber auch am Dialekt, welcher einfach diese Grundsympathie liefert. Doch genug privat, kehren wir zur Musik zurück. Thrash Fucking Metal, um es in den Worten des Bandmerches auszudrücken. Danach war für mich aber fertig, mein Taxi wollte wieder gen Thun und so fuhren wir nach einem langen Tag wieder nach Thun.
Sorry Privateer, aber wir sehen uns schon bald wieder!
Fazit
Fairer Preis, viele gute Bands und vor allem: Viele schweizer Bands schmückten den Abend. Soundtechnisch gab es nichts zu bemängeln. Zum für Fotografen eher schlechten Licht gebe ich meinen Senf nicht dazu, für mich als Besucher war es aber sehr angenehm. Das Metal Scar zeigte erneut, warum sie sich in der Zentralschweiz etabliert hat und immer einen Besuch wert ist. Hoffen wir, dass die Einnahmen vom Benefiz-Konzert ausreichen, um auch im Oktober ein erneut würdiges Festival am Sarnersee durchzuführen. Bis dahin schöne Woche und Cheers.