Review


Conquering Basilea Fest Vol. VII
Zur Feier ihres 5ten (+1) Geburtstags luden Conquering Basilea ins Südhaus in Basel ein. Mit von der Partie: sechs ausgewählte (Brutal) Death Metal Bands – Sinister, Stillbirth,Vomit the Soul, Devour the Fetus, Bösedeath und Kakothanasy. Ursprünglich war die Geburtstagsedition ihrer Konzertserie für den November geplant, musste jedoch verschoben werden, da der vorgesehene Konzertsaal, das Sommercasino, geschlossen wurde. Trotzdem waren (fast) alle vorgesehenen Bands dabei, nur Maximize Bestiality wurde von Stillbirth ersetzt.
Kakothanasy aus der Westschweiz eröffnete das Conquering Basilea als einzige Schweizer Band, und spielte für ein sich langsam füllendes Südhaus. Das Trio spielt anspruchsvollen Technical Brutal Death Metal, vielleicht etwas zu anspruchsvoll für den Rest des Line-Ups des Abends. Das Ganze war leider etwas statisch, und ihre 30-minütige Darbietung ging ganz ohne Ansage über die Bühne. Weiter geht’s etwas mehr Richtung Slam mit Bösedeath aus Darmstadt, die ihr Set genregetreu mit Hip-Hop Samples eröffneten. Nach dem kargen Auftritt ihrer Vorgänger gibt’s hier etwas mehr Bühnendeko mit Roll-Ups, die mich wie immer an Geschäftstreffen erinnern – wäre nicht der grosse «Darmstadt Death Metal Schriftzug. Die Band nutzt den Anlass um ihr neues Album für später dieses Jahr anzukündigen – nach ihrem Debüt 2004 und ihrem zweiten Album 2014 ist es Zeit für neues Material. Etwas davon gab’s schon live zu hören, wir freuen uns auf mehr.
Die darauffolgende Band, Devour the Fetus, kündigte ebenfalls ein neues Album an. Die Franzosen habe ich durch ihr 2014 Album Cook’n’Roll kennen gelernt, seither sind sie aber weg von Goregrind und spielen nun Slam – auch gut, gefällt mir aber etwas weniger. Was geblieben ist, sind die Sontexte die sich (fast) alle um Babykannibalismus drehen, wie man von Song Titeln wie Placentartiflette und Embryomlet entnehmen kann. Ich hoffe das es wieder ähnlich fantasievolle Songtitel fürs neue Album gibt. Für ihr Set ersetzten Devour the Fetus die Basilisk Deströyers Kickdrum mit einer elektronischen Variante – und konnten (fast) mit dem Shutter Speed meiner Kamera mithalten, die durch den sehr liberalen Gebrauch des Stroboskops auf Hochtouren lief. Nach kurzem Ausruher für Augen und Ohren geht’s weiter mit Vomit the Soul aus Italien. Die Italienische Brutal Death Metal Band hatte zwar kein neues Material anzukündigen, spielte aber einige Songs ihres neusten Albums. Nach jedem gespielten Song gibt’s ein «Dankeschön» für die Anwesenden – auch nett.
Sinister, die Headliner der Show, kamen gerade vor ihrem Auftritt in Basel von ihrer Asien Tour zurück. Liebhaber des Old School Death Metal kamen mit der Band voll auf ihre Kosten, denn das Holländische Death Metal Urgestein spielte sich quer durch ihre Diskographie, angefangen mit «Sadistic Intent» von den Anfängen ihres Schaffens, bis hin zu «Deformation of the Holy Realm», des Titelsongs ihres neusten Albums.
Last but not least – Stillbirth aus Deutschland, die Beachboys des Death Metal, die die Schweiz trotz wenigen Surfmöglichkeiten zu ihrer zweiten Heimat erkoren haben. Den schweizer Ausdruck «Huere Geil» kennen sie ja schon. Es ist nicht ihr erstes Mal am Conquering Basilea Fest, zuletzt spielten sie bei der 2021 Edition. Trotz ausführlichem Soundcheck gab’s gleich am Anfang des Sets Probleme mit einer der Gitarren – aber die anfängliche Störung wurde gleich gelöst. Schon nach wenigen Songs gab’s eine Wall of Death bei der (fast) das ganze Publikum mitmachte. Zwar hatte die Band diesmal keine Strandbälle und aufblasbare Bongs dabei, aber die Surfbretter mit Logos wurden mitgebracht und auf der Bühne aufgestellt. Ebenfalls ungewöhnlich war die Beleuchtung, die ausnahmsweise mal nicht ganz in Grün gehalten wurde – ich half in der Bildbearbeitung aber etwas nach. Die Band kündete ebenfalls ein neues Album an, sowie eine Tour, die vielleicht auch in die Schweiz führen wird.
Zwar ist Conquering Basilea mittlerweile schon sechs Jahre alt, aber der fünfte Geburtstag der Organisation war ein voller Erfolg – und das Südhaus ein gut gewählter Ort um zu feiern.