Review
Eraser, Embalming Theatre, Insomnia Isterica & Dragnet
Copygrind liess das Ende ihrer Jahresprogrammation mit einem starken Grindcore-Lineup ausklingen. Für Dragnet und Eraser aus Italien war Olten der einzige Halt nördlich der Alpen auf ihrer Winter-Mini-Tour. Die Schweizer Bands Insomnia Isterica und Embalming Theater sind aus etwas kürzerer Distanz angereist. Trotz Kälte und Nebel in Olten konnten die vier Bands das APA KultA ordentlich einheizen.
Insomnia Isterica war zuerst auf der Bühne. Neben den gut geübten Songs aus ihrer sehr ausführlichen Diskographie gab es auch eine Handvoll neue Songs, die noch nicht so gut sitzen. Sie seien «fast OK», aber für die Platte müsste noch gewartet und geübt werden, so die Band.
Dragnet aus der Toskana war wohl die höflichste Band aus dem Lineup, schon bei Soundcheck wurde jeder Satz mit einem «thank you» beendet und auch während dem Set wurde dem Publikum nach (fast) jedem Song gedankt. Stark im Kontrast dazu ihre Musik – kompromissloser old-school Deathgrind, mehr -grind also Death-, und erinnerte teilweise an die früheren Töne von Napalm Death, von denen gegen Ende des Sets auch ein Cover vorgetragen wurde.
Obwohl beim Soundcheck alles klappte, hatte Eraser gleich zu Beginn ihres Sets einen Gitarrenaussetzer, der aber schnell mit einem Ersatzkabel behoben werden konnte. Wie Dragnet, kam die Band aus Italien angereist, aber von noch etwas weiter als die vorherige Band – nämlich aus Sizilien. Ihr Set bestand fast gänzlich aus Songs ihrer letzten Platte, «Harmony Dies», deren Cover von Giulio von Insomnia Isterica illustriert wurde.
Zu guter Letzt – Embalming Theatre, die diesmal als Quartett und nicht wie sonst zu fünft auftreten – der Gitarrist hat Schulterprobleme und kam nicht mit. Seit ihrem letzten Live-Auftritt ist es schon eine Weile her, aber weder die Absenz des zweiten Gitarristen noch den kleinen Hiatus der fast 30-Jährige Band ist zu hören. Zu jeder makabren Geschichte, die in den Songtexten verarbeitet wurde, gab es eine kleine Erklärung – meistens konnte man aber auch ganz gut am angekündigten Songtitel erkennen, um was der darauffolgende Song handelt. Denn “Vasectomy by Lobster”, “Amputation of the Wrong Leg” und “Eaten alive by Maggots” überlassen nicht viel der Fantasie. Leider, so die Band, basieren alle Songtexte auf wahren Begebenheiten. Musikalisch wurde dies sehr passend mit einer Mischung aus Goregrind und Death Metal untermalt, mit teilweise überraschend verständlichem Gegrowle. Aber vielleicht ist es nur etwas einfacher also sonst zu verstehen, weil man die Thematik der Texte schon kennt. Und das «trop technique» – zu technisch – einer Zuschauerin von der anderen Seite des Röstigraben kann ich so nicht unterschreiben.
Alles in allem war das letzte Copygrind-Konzert ein toller Abend, um in einige der vielen Variationen von Grindcore reinzuhören, und ein gelungener Abschluss für das Jahr.