Review
Freakout Festival VOL II
Das Jahr 2019 begann für uns wie bereits im Vorjahr mit einem Thrash-Abend. Vergangenen Samstag begaben wir uns nach Liestal, um uns die zweite Ausgabe des Freakout-Festivals anzusehen. Mit dabei waren Klaw, Freakings, Bitterness und Distillator.
Im Vergangenen Jahr fand bereits das erste Freakout-Festival mit Dust Bolt als Headliner statt. Das Ganze diente ursprünglich als ausgedehnte 10 Jahre Band-Jubiläums-Show, kam jedoch mit rund 200 Besuchern in der kleinen Location so gut an, dass dies im Jahr 2019 wiederholt wurde. Leider kamen in diesem Jahr nur 80 Besucher, was uns jedoch kaum störte. Denn der Raum war so schon gut gefüllt und es bot sich durch die tiefere Besucherzahl genügend Platz, sich zu bewegen und abzugehen. Dies war anscheinend letztes Jahr nicht möglich.
Klaw
Gestartet wurde der Abend mit der Band Klaw. Als Opener war diese Band sehr gut geeignet, da sie bereits früh für etwas Stimmung sorgen konnte. Die Band spaltete jedoch die Meinungen der Zuschauer. Von übermässig stark bis unterirdisch schlecht hörte ich verschiedenste Meinungen, was die Herren sowie Sängerin an den Tag legten. Für alle, welche die Band nicht kennen. Diese wird stark durch die Vocals geprägt, welche verschiedenste Facetten aufweisen. So kann in einer Sekunde noch Death Metal Growling Trumpf sein, um gleich mit einem Overkill-Geschrei übertönt zu werden. Ob die vielen Wechsel des Gesanges ein starkes Merkmal sind oder einfach von mangelnder Ausdauer in einem der spezifischen Richtung sind, überlasse ich jedem selbst. Für mich hat sich die Band jedoch als Opener gut platziert, um so die Stimmung für die Hausherren aufzuheizen.
Freakings
Weiter ging es mit Freakings, welche zugleich auch das Ganze organisiert haben. Die drei Herren boten eine starke Show, wenn nicht sogar die Beste des Abends? Old School Thrash Metal aus dem Lehrbuch, welcher vom ersten bis letzten Song ohne Einbussen auf die Zuschauer eingeprügelt wurde. Die Stimmung war bereits ein erstes Mal auf dem Höhepunkt. Dass die Band sogar noch einen neuen Song in der Set-List hatte, war eines der Highlights für eingefleischte Freakings-Fans. Viele Besucher sowie eine Band, die Vollgas gibt konnten daher nur eines bedeuten: Gute Stimmung an der Front. Doch auch im hinteren Teil gab es viele Kopfschüttler, welche sich der Musik ergaben. Fazit: Wer Thrash mag, sollte die Jungs unbedingt auschecken.
Bitterness
Thrash Metal zum Dritten. Mit Bitterness kam es nochmals zu brachialen Tönen. Doch bereits früh war erkennbar, dass sich sehr viele Deathmetal-Einflüsse in die Musik der drei Herren eingewirkt hatte. So war der Sound häufig mit Double-Bass und Blasts unterlegt, was dem Ganzen noch etwas mehr Dynamik verlieh. Sehr schön zu sehen war auch, wie der Drummer richtig in seinem Element versank und die Musik spürte. Doch auch die Zuschauer waren voller Freude und bangten, was das Zeug hielt. Wie bereits Freakings konnten auch Bitterness ihre Show komplett durchschmettern, ohne irgendwelche Kompromisse zu machen. Bereits jetzt waren nun die Besucher etwas erschöpft.
Distillator
Der Abschluss des Abends erfolgte mit Distillator. Doch nach so viel Thrash Metal – und da es bereits spät war (ca. 23.30) – waren bereits einige Zuschauer gegangen. Die restlichen Besucher konnten sich über eine starke Show freuen. Doch auch bei mir war nun die Müdigkeit eingetroffen und die Tatsache, bei den glatten Verhältnissen noch durch die halbe Schweiz zu fahren, ergaben schliesslich, dass ich die Show vorzeitig verliess. Doch keine Angst: Am Iron Force Festival 2019 werden die Jungs erneut aufspielen, wer sie also sehen verpasst hatte, geht einfach dorthin.