Review


Summer Breeze 2025
Summer Breeze 2025 – Ein heisser Auftakt mit jeder Menge Power
Pünktlich um 15 Uhr fiel der Startschuss für das Summer Breeze 2025 – bei Temperaturen von über 30 Grad. Den ersten Ton des Festivals setzte Blasmusik Illenschwang, ehe auf der Mainstage die tschechische Band Gutalax mit ihrem einzigartigen Stil „Gore ’n’ Roll“ loslegte.
Mittwoch
Samstag
Freitag
Donnerstag
In weisse Anzüge gehüllt und bewaffnet mit Klopapierrollen und -bürsten warteten bereits zahlreiche Fans vor der Bühne. Die Band enttäuschte nicht: Klopapier flog reihenweise über die Bühne – und zurück ins Publikum. Zwei aufblasbare Toi-Toi-Luftmatratzen machten ebenfalls die Runde. Sänger Maty wusste das Publikum zu packen und sorgte für einen ausgelassenen, spektakulären Auftakt.
Auf der T-Stage ging es mit Baest aus Dänemark weiter – und das Publikum bekam eine volle Ladung kompromisslosen Death Metal serviert. Sänger Simon Olsen sorgte für ordentlich Druck – als wäre es nicht ohnehin schon heiss genug.
Zurück auf der Mainstage übernahmen die US-Amerikaner von August Burns Red das Kommando. Ihr energiegeladener Metalcore traf direkt ins Schwarze. Frontmann Jake Luhrs animierte das Publikum durchgehend – Mitsingen, Mitgrölen, Mitbangen war angesagt.
Danach stand mit HELLRIPPER ein besonderes Projekt auf der T-Stage: James McBain aus Schottland, der hinter dem Solo-Projekt steckt, entfesselte einen schottischen Sturm aus Black Thrash Metal, der das Publikum förmlich mitriss.
Vor der Mainstage wurde währenddessen gespannt auf The Halo Effect gewartet – und die Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Mikael Stanne und seine schwedische Truppe lieferten feinsten Melodic Death Metal, der das Publikum begeistert mitriss.
Weiter ging es mit einer ordentlichen Portion Symphonic Black Metal aus Norwegen. Dimmu Borgir, angeführt von den Gründungsmitgliedern Shagrath und Erkekjetter Silenoz, wurden auf der Mainstage frenetisch gefeiert.
Auf der Wera Tool Rebel Stage zeigte die junge Berliner Band Seven Blood, was sie draufhat. Sängerin Azaria Nasiri war ein wahrer Wirbelwind auf der Bühne und lebte die Show – zur Freude der Fans, wenn auch weniger zur Freude der Fotografen. Das düstere, neblige Setting passte zwar perfekt zur Musik, stellte aber eine fotografische Herausforderung dar.
Den Abschluss auf der Mainstage bildete ASP. Die Band rund um Mastermind Alexander „Asp“ Frank Spreng begeisterte das Publikum mit einer kraftvollen Ladung Dark Rock made in Germany.
Und das war nur Tag 1!
Neben den genannten Acts standen auch Borknagar, Sólstafir, Kupfergold, MUR und viele weitere Bands auf den verschiedenen Bühnen. Ein Auftakt, der Lust auf mehr macht – heiss, laut und voller Energie.
Tag 2 – Sonne, Schweiss und Soundgewalt
Bei schönstem Sonnenschein ging es weiter auf der Mainstage – Tag 2 begann laut, bunt und mit ordentlich Energie. Den Auftakt machte HANNABIE aus Japan – eine rein weibliche Metalcore-Combo, die eindrucksvoll bewies: Das geht, und wie! Frontfrau Yukina screamte sich die Seele aus dem Leib und heizte dem Publikum ordentlich ein.
Ohne Pause ging’s im gleichen Tempo auf der T-Stage weiter mit Between the Buried and Me aus den USA. Die Progressive-Metal-Veteranen um Tommy Rogers (Vocals) und Paul Waggoner (Gitarre) lieferten ein technisch anspruchsvolles und dennoch mitreissendes Set – und das bei über 30 Grad!
Zurück auf der Mainstage wurde es episch: Ensiferum aus Finnland brachten ihren Viking Metal auf die Bühne und begeisterten mit mitreissender Show und nordischer Wucht.
Auf der Wera Tool Rebel Stage ging’s dann weiter mit frischem Wind aus dem hohen Norden: ARCTIS, eine Newcomerband aus Finnland um Sängerin Alva Sandström, überzeugte mit einer atmosphärischen Mischung aus modernem Metal und Pop-Elementen. Für mich definitiv eine der Entdeckungen dieses Jahres – ARCTIS verkörpert die kalte, ungezähmte Schönheit des Nordens.
Wieder Metalcore auf der Mainstage – diesmal aus Frankreich: LANDMVRKS aus Marseille betraten die Bühne und gaben sofort Vollgas. Sänger Florent Salfati animierte das Publikum zum Mitsingen und Moshpit – mit Erfolg!
Auf der Wera Tool Rebel Stage ging es brachial weiter mit HIARES. Die Melodic Death Metal-Band um Britta Görtz – die dieses Jahr kurzfristig auch bei Heaven Shall Burn eingesprungen war – lieferte eine kompromisslose Show voller Energie.
Zurück auf der Mainstage wurde es für einen Moment ruhiger – aber nicht weniger eindrucksvoll: Within Temptation aus den Niederlanden verzauberten mit einer cineastischen Symphonic Metal-Show. Sängerin Sharon den Adel brillierte, besonders beim Song Paradise (What About Us?), bei dem Tarja Turunen per Videowand eingeblendet wurde – ein stimmungsvolles Highlight.
Dann war’s vorbei mit der Ruhe – und zwar gewaltig: Gojira zündeten ein musikalisches wie pyrotechnisches Inferno. Die französische Progressive-Metal-Band setzte mit Feuerwerk und Lichtshow ein Statement – visuell spektakulär, akustisch überwältigend.
Den Abschluss machte Cult of Luna aus Schweden mit ihrer düsteren, intensiven Post-Metal-Show. Wenig Gesang, dafür viel Atmosphäre – stampfende Rhythmen, schwere Gitarren und dichte Nebelschwaden prägten das Bild. Fotografisch eine Herausforderung, musikalisch ein Erlebnis.
Zwischendurch sorgten auch Mr. Hurley & die Pulveraffen mit ihrer piratigen Gute-Laune-Show für Abwechslung auf der Bühne – Mitsingfaktor garantiert. Auf der dunkleren Seite des Spektrums lieferten Kanonenfieber einen wuchtigen Auftritt mit ernstem historischem Hintergrund – kompromissloser Blackened Death Metal, der Eindruck hinterließ. Und auch Mantar, das rohe Zwei-Mann-Gewitter aus Bremen, liess die Boxen glühen und überzeugte mit ihrer minimalistischen, aber druckvollen Wall of Sound.
Tag 3 – Von Boho bis Bard’s Song: Ein Tag voller Kontraste
Der dritte Festivaltag startete ruhig – fast andächtig. Charlotte Wessels, ehemalige Sängerin von Delain, eröffnete den Tag mit ihrem Soloprojekt. Ihre vergleichsweise sanften Klänge harmonierten perfekt mit der blumigen Deko und ihrem Boho-Outfit. Die Sonne strahlte weiterhin, doch für den späten Nachmittag war Regen angekündigt – eine willkommene Abkühlung für viele.
Weiter ging es auf der Campsite Circus Stage, wo es mit TABERNIS ein ganz besonderes Erlebnis gab: Das mystische Duo – verkleidet als Imker – spielte mittelalterlich inspirierte Musik auf traditionellen Instrumenten. Zwischendurch wurde dem Publikum sogar Honigschnaps zugeworfen – ein charmant-skurriles Zwischenspiel, das nach zwei energiegeladenen Tagen fast wie eine musikalische Verschnaufpause wirkte.
Zurück auf der Mainstage wurde es deutlich lauter: Royal Republic aus Schweden sorgten mit ihrem kraftvollen Alternative Rock für gute Laune. Neben eigenen Songs wie My House gab’s auch überraschende Ausflüge, etwa ein kurzes Metallica-Riff und eine Coverversion von Venus. Die Band versprühte pure Energie.
Spektakulär ging es weiter mit den Donots: Punk pur, gepaart mit Charisma und Spontaneität. Sänger Ingo Knollmann ließ keine Gelegenheit aus, das Publikum aktiv einzubeziehen. Nach dem zweiten Song forderte er kurzerhand:
„Ich seh das Publikum vor lauter Fotografen nicht – kommt doch einfach auf die Bühne!“
Die Fotografen folgten der Einladung – und standen plötzlich neben dem Schlagzeug. Beim nächsten Song stürzte sich Ingo selbst in den Matsch vor der Bühne und entfachte einen Moshpit.
Nähe. Energie. Schlamm. Unvergesslich.
Danach wurde es düster und laut: Hämatom lieferten eine kompromisslose Show in bester neuer deutscher Härte. Die Bühne dominierte in Rot – mit Masken, Nebel und harten Riffs. Besonders berührend: Die Erinnerung an den 2023 verstorbenen Gitarristen Peter „West“ Haag, der durch Masken im Publikum und auf der Bühne geehrt wurde. Neu an Bord: Annika „Rose“ Jaschke, die Wests Platz übernommen hat.
Weiter ging’s auf der T-Stage mit Kublai Khan TX – ein brutaler Hardcore-Punch aus Texas, direkt ins Gesicht. Hart, direkt, intensiv.
Zurück auf der Mainstage dann ein echtes Highlight: Blind Guardian, Urgesteine des Power Metal, rissen die Bühne komplett ab. Sänger Hansi Kürsch führte souverän durch ein Set voller Energie, Licht, Pyro und epischer Hymnen. The Bard’s Song wurde – wie immer – zum kollektiven Mitsing-Moment, bei dem selbst die letzten Zuschauer Gänsehaut bekamen.
Den Ausklang des Tages lieferte Wardruna – das norwegische Musikprojekt verwandelte die Mainstage in eine andere Welt. Düsteres Licht, dichter Nebel und traditionelle nordische Instrumente schufen eine mystische Atmosphäre – fast wie ein musikalischer Nebelspaziergang durch ein nordisches Hochmoor im Morgengrauen. Ein stimmungsvoller Abschluss eines Tages voller Kontraste.
Neben den bereits genannten Acts standen auch weitere hochkarätige Bands auf den verschiedenen Bühnen. Fit for a King lieferten modernen, melodischen Metalcore mit viel Power und Publikumsinteraktion. Deutlich düsterer wurde es mit LIK, deren Death Metal-Sound aus Schweden kompromisslos durch die Gehörgänge fegte. Auch Harakiri for the Sky sorgten mit ihrem melancholisch-melodischen Post-Black-Metal für einen atmosphärischen Tiefgang. Wer Thrash brauchte, kam mit Warbringer auf seine Kosten – schnell, aggressiv, präzise. Und Non Est Deus überzeugten mit provokantem Black Metal zwischen Gesellschaftskritik und Soundgewitter. Jeder dieser Acts trug seinen eigenen Stil bei und machte das Festival musikalisch so abwechslungsreich wie intensiv.
Tag 4 – Abschied mit Power, Pathos und Pyro
Der vierte und letzte Festivaltag startete – wie könnte es anders sein – mit einer ordentlichen Ladung Power Metal. Die deutsche Band Dominium eröffnete den Tag mit einer eindrucksvollen Show. Ganz im Konzept eines verrückten Wissenschaftlers (Dr. Dead) und seiner Zombie-Horde trat die Band maskiert auf und bot eine theatralische Inszenierung – unterhaltsam und ein gelungener Auftakt.
Auf der Mainstage ging es weiter mit Annisokay (sprich: Ann is okey) – Post-Hardcore und Alternative Rock aus Deutschland, kraftvoll und energiegeladen.
Danach wurde es musikalisch deutlich fröhlicher: Fiddler’s Green sorgten mit ihrem mitreißenden Folk Rock für beste Stimmung. Tanzen, klatschen, grölen – alles war erlaubt, alles wurde gemacht.
Ein Wechsel zur Wera Tool Rebel Stage lohnte sich: Dort spielte Stellvris, eine Metalcore-Band aus Tschechien rund um die charismatische Sängerin Nicol Hofmann. Sie suchte die Nähe zum Publikum – zuerst im Fotograben, dann mitten im Circle Pit, wo sie kurzerhand selbst mitsang. Pure Energie!
Zurück auf der Mainstage wurde es wieder episch: Power Metal made in Italy mit bombastischen Kostümen und unterhaltsamer Show – Wind Rose sorgten für ein visuelles wie musikalisches Spektakel.
Ein echtes Highlight folgte wenig später: Tarja Turunen, die legendäre Stimme der ersten Nightwish-Jahre, stand auf der Bühne. Ihr Auftritt war ein atmosphärisches Symphonic-Metal-Erlebnis. Die große Überraschung kam in der zweiten Hälfte: Marco Hietala, ebenfalls Ex-Nightwish, betrat die Bühne. Gemeinsam performten sie u. a. das ikonische Duett Phantom of the Opera – ein Gänsehautmoment.
Auf der Rebel Stage gab es mit Hammer King erneut kraftvollen Power Metal, während auf der Mainstage Beast in Black aus Finnland für Furore sorgten. Gitarrist Kasperi Heikkinen zeigte einmal mehr seine Spielfreude – auch gegenüber den Fotografen, zur allgemeinen Freude.
Wieder zurück zur Rebel Stage: April Art mit Sängerin Lisa-Marie Watz bewiesen, dass moderne Rockmusik nicht nur rocken, sondern auch erfrischend anders sein kann – optisch wie musikalisch ein Hingucker.
Dann war es so weit: Der letzte Abriss auf der Mainstage stand an – und Machine Head übernahmen das Kommando. Die US-amerikanischen Groove-Metal-Giganten lieferten eine wuchtige Show voller Pyrotechnik, Lichtgewitter und Energie. Robb Flynn war in Topform und riss das Publikum mit. Ein krönender Abschluss mit einem gigantischen Feuerwerk hinter der Bühne.
Doch ganz vorbei war’s noch nicht: Kissin’ Dynamite lieferten mit ihrer rockigen, lockeren Art einen perfekten Rausschmeißer. Was einst als Schülerband begann, ist heute fester Bestandteil der deutschen Rockszene – und das merkte man.
Weitere Highlights
Neben den genannten Bands standen auch weitere Acts auf dem Programm, die den vierten Tag bereicherten. Heavysaurus sorgten mit ihrer Dino-Kostümshow für Spaß – vor allem für das jüngere Publikum. Die Apokalyptischen Reiter rissen wie gewohnt alles nieder mit ihrem wilden Mix aus Metal, Punk und Wahnsinn. 3 Inches of Blood lieferten ein furioses Metal-Revival, während Omnium Gatherum mit ihrem melodischen Death Metal einmal mehr zeigten, wie tief finnischer Metal gehen kann.
Ausblick auf 2026 – Das Warten hat begonnen
Schon am ersten Festivaltag wurden die ersten Bands für das Summer Breeze 2026 angekündigt – und die haben es in sich: Mit In Flames, Arch Enemy, Helloween, Lamb of God, Airbourne und Testament stehen bereits jetzt mehrere Hochkaräter fest, die Fans aus unterschiedlichsten Metal-Genres anziehen werden.
Die Vorfreude ist gross – der Countdown läuft.
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