Review
SUNN O))) & NADJA
Was man letzten Donnerstag in der ausverkauften Roten Fabrik erleben und vor allem spüren durfte, musste man erst mal verdauen. Denn so ganz klar im Kopf war man danach auf jeden Fall nicht mehr und musste erst mal realisieren, dass erst Donnerstag ist und man am nächsten Morgen, auch wenn mit dröhnenden Nachwirkungen, wieder seinen Pflichten nachgehen musste.
Zu Beginn des Abends lud das kanadische Duo Nadja mit ihrer atmosphärischer Klangwelt zum träumen ein, welche sich zwischen Drone, Doom und Dreamsludge wiederfindet. Knapp 40 Minuten dauerte das erste Set, fast halb so lange wie das nächste. Die gewaltige Backline von Sunn O))) mit 18 Verstärkern war bereits aufgebaut und so langsam hüllte dichter Nebel die Bühne ein. Stephen O’Malley und Greg Anderson, die als Shoshin (初心) Duo auftraten, wirkten im Nebel in ihren dunklen Gewändern wie mächtige Magier. Und mächtig sind sie allemal, denn sie durchströmten mit ihrem Bass lastigen, verzerrten Sound jeden Körper im Raum, so dass es einem bis in die Knochen vibrierte. Doch genau dieses Gefühl wurde von allen Anwesenden sehnsüchtig erwartet und angenommen. Ein lauter, durchdringlicher Abend, der die übliche 100 DB Grenze um gefühlte 18 DB überschritt und noch lange bis in den nächsten Morgen in den Ohren spürbar war.
Immerhin gab es am Merch Stand von Sunn O))) sogar mit ihrem Logo gekennzeichneten Gehörschutz zu kaufen.