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The Intersphere & Gran Noir
Erfolgreiche Tourneen mit Dredg und Karnivool. Ein hervorragender Ruf in der internationalen Alternative-Prog-Szene, gesund gewachsen über zwölf Jahre Bandkarriere und vier Studioalben. Der verdiente Charteinstieg des letzten Albums Relations In The Unseen im Jahr 2014, den vielschichtigen Rock-Texturen der Mannheimer zum Trotz – es hätte genauso weitergehen können für The Intersphere. Dann meldete sich das echte Leben.„Nach dem letzten Album und zahllosen Shows ist es irgendwann ziemlich ruhig um uns geworden“, erzählt Sänger und Gitarrist Christoph Hessler. „Wir waren an einem toten Punkt angekommen. Die alten Konzepte haben nicht mehr funktioniert.“
Hessler, inzwischen zweifacher Familienvater, wagt mit Gitarrist Thomas Zipner, Schlagzeuger Moritz Müller und dem neuen Bassisten Daniel Weber einen Neustart. „Wir sind früher extrem vorbereitet an ein Album herangegangen. Dieses Mal haben wir uns zehn Tage eingeschlossen und erstmal nur gejammt. Für viele Bands ist das der Urknall des Songwritings. Für uns als Band war es das erste Mal.“The Grand Delusion hat diese Bewährungsprobe letztlich zu einem musikalischen Multiversum werden lassen. Der Titelsong des Albums wagt sich mit bislang nicht gehörter Härte bis in den roten Bereich des Riff-Metal vor und machen nur wenige Meter vor Converge Halt. Songs wie Shipwreck leben dagegen von wenigen Akkorden und schweben auf Augenhöhe mit dem britischen Neo-Prog von Steven Wilson, The Pineapple Thief oder Messenger.
„Will she ever see light again?“ fragen uns GRAN NOIR Laufe eines jeden Abends und auf ihrem zweiten Longplayer, der 2017 erschienen ist. Nun, der alltägliche information-overkill legt sich wie eine trockene und vergessene Staubschicht über unser Leben. Entsprechend reiben wir uns umso mehr die Augen, wenn wir hören, wie Sonnenstrahlen durch das marode Holz unser aller Hütten jagen: Geschickt geheimnisvolle Gesangsmelodien aus zögerlich-sanfter Verzweiflung und aus ungeduldig-einfordernder Wut treffen auf unverrückbare Gitarrenwände und vorwärtsrollende Rhythmuswellen. Da ist sahniger Indie, da ist düsterer Alternative, das ist stoniger Punk, da ist Attitude. Wohl nicht zu Unrecht urteilte plattentests.de 2013 „Innerhalb eines Albums und eines Genres gelingt eine solch von Diversitäten geprägte Ausarbeitung eigentlich nur den ganz Großen.“